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Fachkräftemangel im Mittelstand: Warum professionelles Prozessmanagement wichtiger ist als zusätzliche Mitarbeitende

  • Autorenbild: Benjamin Müller-Schulten
    Benjamin Müller-Schulten
  • vor 18 Minuten
  • 3 Min. Lesezeit



Fachkräftemangel: Mit weniger mehr schaffen – durch besseres Prozessmanagement
Fachkräftemangel: Mit weniger mehr schaffen – durch besseres Prozessmanagement

Wie Prozessoptimierung und Lean Management Unternehmen helfen, trotz Fachkräftemangel produktiver und resilienter zu werden


Der Fachkräftemangel belastet Unternehmen in der Euregio Aachen–Maastricht–Lüttich zunehmend. Projekte verzögern sich, Teams sind überlastet und viele Betriebe kämpfen darum, offene Stellen überhaupt zu besetzen. Doch während sich der Fokus stark auf Rekrutierung richtet, bleibt ein entscheidender Hebel oft ungenutzt: professionelles Prozessmanagement.


„You don't need more people — you need better processes.“

— James P. Womack & Daniel T. Jones, Lean Thinking (internationaler Managementklassiker)


Die Aussage stammt aus einem der meistzitierten Werke im Bereich Lean Management. Und sie trifft heute stärker zu denn je.


Auch die Harvard Business Review weist in mehreren Analysen darauf hin, dass Unternehmen im Schnitt 20–30 % ihrer Arbeitszeit durch ineffiziente Abläufe verlieren. Nicht der Personalmangel ist in vielen Fällen das Kernproblem – sondern der Prozessmangel.


1. Der wahre Engpass ist selten das Personal-sondern das Prozesssystem

Wenn Abläufe historisch gewachsen, unklar oder überkompliziert sind, entsteht eine Situation, die viele Führungskräfte kennen:

  • Aufgaben bleiben liegen

  • Verantwortlichkeiten sind unklar

  • Teams arbeiten in Silos

  • Informationen laufen unstrukturiert

  • Meetings ersetzen produktive Arbeit

  • Fehler müssen wiederholt korrigiert werden

Diese Symptome werden oft dem Fachkräftemangel zugeschrieben.Doch das eigentliche Problem liegt tiefer: im Prozessdesign und im Prozessmanagement.


Lean Management klassifiziert 7 Arten von Verschwendung

(z. B. unnötige Wege, Wartezeiten, Überbearbeitung, Fehlerkorrekturen)→ viele davon entstehen durch schlechte Prozessführung – nicht durch zu wenig Mitarbeitende.


2. Warum neue Mitarbeitende ineffiziente Prozesse nicht retten

Unternehmen hoffen, durch mehr Personal mehr Output zu erzeugen. Doch die Realität zeigt:

  1. Onboarding kostet Kapazität Neue Mitarbeitende entlasten erst nach Wochen oder Monaten.

  2. Komplexe Abläufe skalieren schlecht Mehr Menschen in schlechten Prozessen erhöhen Reibung.

  3. Fachkräfte sind teuer — Prozessverluste sind kostenlos Prozessfehler kosten mehr als jede Stellenausschreibung.

Prozessmanagement schafft Kapazität – bevor Personal überhaupt verfügbar ist.


3. Prozessoptimierung: Der effektivste Hebel gegen Überlastung in KMU

Unternehmen, die Lean-Methoden oder professionelles Prozessdesign anwenden, erreichen:

  • klar definierte Abläufe (Process Clarity)

  • weniger Doppelarbeit (Process Efficiency)

  • kürzere Durchlaufzeiten (Process Flow)

  • bessere Zusammenarbeit (Process Alignment)

  • weniger Stress im Team (Process Resilience)


Typische Verbesserungen durch Prozessoptimierung:

  • 20–40 % weniger Zeitverlust

  • 30 % schnellere Entscheidungen

  • 50 % weniger Meetingzeit

  • deutliche Reduktion von Fehlerkosten


Diese Effekte sind wissenschaftlich vielfach belegt, unter anderem durch:

📌 Harvard Business Review – „Overloaded Circuits: Why Smart People Underperform“→ Kernthese: Überlastung entsteht durch mangelhafte Prozessstrukturen, nicht durch fehlende Kompetenz oder Kapazität.


4. Prozessmanagement statt Feuerwehrmodus: Ein Perspektivwechsel

Viele KMU arbeiten im sogenannten „Reaktiv-Modus“:

  • Feuer löschen

  • kurzfristig improvisieren

  • Projekte halb beginnen, selten abschließen

  • Wissen in Köpfen statt in Prozessen

Doch effektives Prozessmanagement schafft:


Prozessführung statt Feuerwehrführung

  • Verantwortlichkeiten (RACI)

  • Prozesslandkarten

  • Standards für Übergaben

  • klare Prioritäten

  • visuelle Steuerung (Kanban, Boards, Daily Huddles)

Damit Teams weniger managen müssen – und mehr arbeiten können.


5. Lean Management: Mit weniger mehr schaffen – wissenschaftlich fundiert

Lean Management ist kein Sparkonzept. Es ist ein Kapazitätsfreisetzungskonzept.

Lean bedeutet:

  • weniger Reibung

  • weniger Stress

  • weniger Verschwendung

  • mehr Fokus

  • mehr Wertschöpfung

  • mehr Zeit


Gerade in einer Region wie der Euregio, in der Unternehmen grenzüberschreitend und oft in hybriden Teams zusammenarbeiten, ist Lean ein entscheidender Erfolgsfaktor.


6. Business Moderation: Der Startpunkt jeder Prozessverbesserung

Bevor Prozesse verbessert werden können, müssen Teams verstehen:

  • wo Engpässe liegen

  • warum Arbeit stockt

  • welche Prioritäten gelten

  • wie Zusammenarbeit funktionieren soll

Moderation schafft diesen klaren Raum. Sie ist das „Organisationswerkzeug“, das Struktur in chaotische Arbeitsrealitäten bringt.

Durch professionelle Moderation entsteht:

  • Klarheit über Abläufe

  • ein gemeinsames Prozessverständnis

  • Alignment in Führungsteams

  • Entscheidungsfähigkeit

  • Momentum für Veränderung


7. Schlussfolgerung:

Fachkräftemangel lässt sich nicht „weg-rekrutieren“ – aber weg-organisieren

Ein Unternehmen mit guten Prozessen braucht:

  • weniger Personal, um dieselbe Arbeit zu schaffen

  • kürzere Einarbeitungszeiten

  • weniger Stress

  • weniger Fluktuation

  • weniger teure Fehler

  • weniger unnötige Meetings


Prozessmanagement ist das stärkste Gegenmittel gegen Fachkräftemangel. Und Lean Management ist das Werkzeug, das „mit weniger mehr“ tatsächlich möglich macht.


Weiterführende Unterstützung (Corevento)

Wenn Sie Ihre Prozesse klarer, effizienter und teamfreundlicher gestalten möchten, unterstützt Corevento Sie mit:

✔ Prozessmanagement & Prozessdesign

✔ Lean Workshops & Kaizen-Methoden

✔ Business Moderation

✔ Begleitung bei Prozessprojekten

 
 
 
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